Tilda hilft. Sofort und solidarisch.

Der Fonds gegen geschlechtsspezifische Gewalt.


Tilda
leistet unkompliziert und schnell finanzielle Hilfe für Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt.

Tilda unterstützt Betroffene darin:
● einer gewaltvollen Situation zu entkommen, 
● damit verbundene akute Notsituationen zu überwinden, 
● ihre Rechte zu erstreiten 
● und sich langfristig ein gewaltfreies Leben aufzubauen. 

Betroffene sind meist Frauen, Inter*, nicht-binäre und Trans* Personen sowie Menschen, die sich ohne Geschlechtsidentität erleben (“agender”). 

Unterstützt werden zum Beispiel Anwalts- und Prozesskosten, Fahrtkosten in eine sichere Unterkunft, Kosten für Umzug, Kinderbetreuung, Therapie oder berufliche Weiterbildungen.

Jetzt spenden

FAQ

Ich bin oder war von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen. Wie erhalte ich Unterstützung durch Tilda?

Derzeit befindet sich die Vergabe der Fondsmittel im Aufbau und startet im Januar 2025. Wenn Sie von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind, können Sie sich aber bereits jetzt an eine der über 215 Beratungsstellen wenden, die im bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe organisiert sind. Eine Beratungsstelle, die sofort für Sie da ist, finden Sie hier.

Sie können sich außerdem an die Solidaritätsorganisation Lila Hilfe wenden, die sich für all diejenigen einsetzt, die frauenfeindlicher Gewalt ausgesetzt sind und aufgrund ihres Geschlechts sexistisch diskriminiert werden.

Ich bin in einer Beratungsstelle tätig. Wie kann ich Fondsmittel beantragen?

Alle Beratungsstellen, die im bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt e.V. organisiert sind, können künftig Gelder bei Tilda beantragen und werden vorab umfassend über die Voraussetzungen, Beantragung, Verwendung und Dokumentation der Gelder informiert.

Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an: tilda@stattblumen.org.

Können auch Frauenhäuser Fondsmittel beantragen?

Autonome Frauenhäuser können vom Förderfonds „Zugang für alle“ unterstützt werden. Über Tilda können Frauenhäuser keine Gelder beantragen.

Frauenhäuser aus den Mitgliedsverbänden der Frauenhauskoordinierung e.V. können über den „Nothilfefonds“ Kosten für akute Einzelfälle, die über die Regelfinanzierung nicht abgedeckt werden mit bis zu 3000€ erstattet bekommen.

Ich möchte Tilda unterstützen - wie kann ich spenden?

Sie möchten unsere Arbeit unterstützen? Dann freuen wir uns über Ihre Spende. Sie erhalten im Nachgang eine Spendenbescheinigung. Wir sind als gemeinnützig anerkannt, deshalb sind Spenden steuerlich absetzbar.

Sollten Sie Fragen zu Ihrem Spendenvorhaben haben, wenden Sie sich gerne direkt an: tilda@stattblumen.org.

Ich möchte Tilda unterstützen - wie kann ich mich engagieren?

Sie möchten uns mit Ihrer Reichweite unterstützen? Dann freuen wir uns sehr, wenn Sie uns zum Beispiel auf Instagram folgen und unsere Beiträge teilen.

Sie möchten sich für den Fonds mit Ihrer Expertise engagieren? Dann freuen wir uns, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen.
Melden Sie sich gerne bei tilda@stattblumen.org.

Wenn wir konkrete Unterstützungsbedarfe haben, veröffentlichen wir Ausschreibungen auf unserer Webseite oder über unseren Instagram Kanal.

Wieso braucht es einen solchen Fonds?

In Deutschland erlebt jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben physische und/oder sexualisierte Gewalt. Jede vierte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt durch einen aktuellen oder früheren Partner betroffen. Jede Woche werden in Deutschland im Schnitt drei Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Während die polizeilich erfassten Straftaten in Deutschland insgesamt zurückgehen, steigen die Zahlen im Bereich der geschlechtsspezifischen Gewalt seit Jahren.

Dieser Zustand zeigt, dass die Arbeit der Fachberatungsstellen und Frauennotrufe notwendiger denn je ist. Ihre Arbeit soll mit dem Fonds ergänzt werden und dringend benötigte Gelder niedrigschwellig und bedarfsgerecht für die Betroffenen zur Verfügung gestellt werden.

Was kann durch die Mittel des Fonds finanziert werden?

Aus der Beratungspraxis ist eine Auflistung entstanden, in welchen Situationen häufig Gelder für Betroffene fehlen. Dazu zählen beispielsweise:

● Übernachtungskosten (z.B. Hotelübernachtung nach der Flucht vor einer Gewaltsituation oder bei der Suche nach einer neuen Wohnung oder einem neuen Job)
● Fahrtkosten in ein Frauenhaus oder eine andere sichere Unterkunft, zu notwendigen Terminen oder zur Beratung
● Fahrt- und Übernachtungskosten bei Gerichtsterminen
● Umzugskosten und Wohnungsrenovierung
● Ersatz von beschädigten oder abhanden gekommenen Gegenständen
● Beantragung von Pass-/Reisedokumenten
● Dolmetscher*innen
● Kinderbetreuung
● Hygieneartikel
● Prepaid SIM-Karte, eigenes Handy
● Weiterbildungen sowie Geld für Bewerbungsunterlagen
● Medikamente und Kosten für Therapien, die nicht von der Krankenkasse getragen werden
● Namensänderungen
● Sicherungsmaßnahmen (Haustür, Software als Schutz für Smartphone/Laptop, technische Unterstützung bei der Suche nach Spyware auf dem Smartphone etc.)
● Erfüllen sonstiger, akuter individueller Bedürfnisse (z.B. Fahrten zum Besuch einer Vertrauensperson)
● Rechtsberatungs- und Prozesskosten unter bestimmten Umständen (s.u.)

Welche Lücke schließt Tilda?

Die Finanzierung der meisten Beratungsstellen setzt sich aus Landes- und kommunalen Mitteln sowie Spenden und Bußgeldern zusammen. Die staatlichen Mittel dienen ausschließlich dazu, die Arbeit der Beratungsstellen zu finanzieren. Eine direkte finanzielle Unterstützung der Klient*innen ist damit nicht möglich.

Es gibt zwar staatliche Hilfen, die in den Sozialgesetzbüchern geregelt sind, allerdings stehen sie oft nicht zeitnah zur Verfügung und haben hohe Hürden in der Antragstellung und bei den Voraussetzungen. Einige Stiftungen, Vereine und Institutionen leisten Einzelfallhilfe für Menschen in Not, wie die Stiftungen für Opferhilfe in einigen Bundesländern, der Fonds sexueller Missbrauch oder der Weiße Ring.

Dennoch bestehen weiterhin gravierende Finanzierungslücken sowohl bei der niedrigschwelligen und bedarfsgerechten Soforthilfe für Betroffene von geschlechtsspezifischer Gewalt als auch bei der Deckung juristischer Kosten und anderer Unterstützung beim Aufbau neuer Lebensperspektiven.  

Diese Lücke soll der Fonds schließen, indem dringend benötigte Gelder zur Verfügung gestellt werden, ohne für die Betroffenen oftmals schwer zumutbare, zusätzliche bürokratische Hürden. Die Kooperation mit dem bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, ermöglicht die Zusammenführung von fachkompetenter Beratung und finanzieller Unterstützung. Dies erspart Betroffenen zusätzliche Wege und Anträge in einer belastenden Situation.

Woher kommen die Spendengelder, mit denen Tilda ihre Arbeit aufnimmt?

Tilda nimmt ihre Arbeit auf der Basis eines Teils der Erlöse der Kampagne „Wie viel Macht ein Euro” der Amadeu Antonio Stiftung auf. Ziel der Kampagne war es Betroffene von sexualisierter Gewalt durch den Sänger der Band Rammstein zu unterstützen. Fortan wird der Fonds eigenständig neue Gelder einwerben, etwa Spenden durch Privatpersonen sowie durch Organisationen und Unternehmen.

Wer steht hinter Tilda?

Der Fonds ist ein Projekt der stattblumen gUG (haftungsbeschränkt). Weitere Infos zu uns und unserer Geschichte finden Sie hier.

Tilda kooperiert eng mit dem bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe und wird unterstützt von einem Beirat (im Aufbau), der bei schwierigen Sach- und Rechtslagen berät.

Außerdem kooperiert die stattblumen gUG mit dem Haus des Stiftens, das die Verwaltung des Fonds unterstützt.

Welche Perspektive haben wir für die Zukunft des Fonds?

Geschlechtsspezifische Gewalt ist ein strukturelles Problem – diese zu bekämpfen und Betroffene zu unterstützen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Mit dem Fonds decken wir akute Bedarfe. Wir verstehen Tilda als Notpflaster für ein strukturelles Problem, dessen Lösung nicht in der Zivilbevölkerung liegen sollte. Mittelfristig möchten wir erreichen, dass der Fonds ein reguläres, institutionalisiertes Angebot wird und damit nachhaltig abgesichert ist – bis die Leistungen von Tilda nicht mehr gebraucht werden - bis geschlechtsspezifische Gewalt endlich der Vergangenheit angehört.

Schnell und niedrigschwellig - Kooperation mit Beratungsstellen

Tilda stellt finanzielle Unterstützung niedrigschwellig zur Verfügung und zwar genau dann, wenn sie gebraucht wird.

Dafür arbeitet der Fonds direkt mit den über 215 im bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt e.V. organisierten Beratungsstellen zusammen. 

Die Beratungsstellen können aus dem Fonds einen jährlichen Vorschuss zu den prognostizierten Finanzierungslücken bei der direkten Unterstützung von Betroffenen beantragen. Damit wird sichergestellt, dass das Geld auch in der Notsituation sofort einsetzbar ist. Betroffene können sich an eine Beratungsstelle wenden und darüber Unterstützung aus dem Fonds erhalten. 

Solidarisch an der Seite von Betroffenen

Betroffenen von geschlechtsspezifischer Gewalt begegnet immer noch und vielfach Misstrauen. Oft wird ihnen nicht geglaubt oder gar eine Mitschuld an der Gewalt gegeben. Rechtliche Schritte zu gehen oder sich aus der Gewaltsituation zu lösen, bedeutet für sie nach wie vor ein Hindernislaufen mit finanziellen wie psychischen Belastungen. Der Fonds soll zu diesen Dynamiken nicht mit zusätzlichen bürokratischen Hürden beitragen, sondern den Betroffenen finanziell den Rücken decken, damit sie frei und selbstbestimmt ihre Entscheidungen treffen können. Tilda bedeutet die mächtige Kämpferin” und sie steht solidarisch an der Seite der Betroffenen.

„Mit der Gründung des Tilda-Fonds haben die Spender*innen so viel mehr erreicht, als wir zum Beginn der Kampagne im Sinn hatten. Denn dadurch können wir nicht nur die Betroffenen im konkreten Fall unterstützen, sondern wir können den Beratungsstellen zukünftig ein Stück mehr Sicherheit geben, um Betroffene geschlechtsspezifischer Gewalt bei anfallenden Kosten finanziell zu unterstützen, die von staatlichen Leistungen oft nicht gedeckt sind oder für deren Erstattung in vielen Fällen die Hürden zu hoch sind.“

Jasmina Kuhnke
eine der Initiator*innen der Spendenkampagne „Wie viel Macht ein Euro”

ÜBER #STATTBLUMEN

Tilda ist ein Projekt von #STATTBLUMEN. Seit vier Jahren arbeitet das Team hinter #STATTBLUMEN an unterschiedlichen gleichstellungspolitischen Themen. 2020 als Duo von Cordelia Röders-Arnold und Sally Lisa Starken gestartet, stiegen Ruth Meding und Karen Heibrok in 2022 ein und gründeten gemeinsam im Dezember 2023 die stattblumen gUG (haftungsbeschränkt).

#STATTBLUMEN versteht sich als Dach für verschiedene gleichstellungspolitische Projekte. Der Fokus der derzeitigen Arbeit ist das Thema geschlechtsspezifische Gewalt und der Fonds Tilda

Im Frühjahr 2020 zeigte die Kampagne #STATTBLUMEN die strukturelle Benachteiligungen von Frauen während der Corona-Krise. Mit einem Appell an die Bundesregierung mit über 15.000 Unterschriften hat die Initiative die öffentliche Aufmerksamkeit auf eine drohende Retraditionalisierung gelenkt. 2021 half Wahl-O-Matin WAHLTRAUT dabei, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, welche Parteien wie zu gleichstellungspolitischen Themen stehen. “Schutz vor Gewalt” war eins von diesen. Als Sängerin Jennifer Weist, Schirmherrin von Tilda, 2022 einen Fonds suchte, der sich dezidiert Betroffenen von geschlechtsspezifischer Gewalt widmet und es keinen gab, war die Idee für Tilda geboren.

WAHLTRAUT

Welche Parteien setzen sich wirklich für Gleichberechtigung ein? Die Antwort darauf kennt WAHLTRAUT – die Wahlberaterin für die Bundestagswahl 2021. WAHLTRAUT funktioniert wie der Wahl-O-Mat, setzt jedoch den Fokus auf feministische und gleichstellungspolitische Themen. Aktuell macht WAHLTRAUT eine Pause. Zur nächsten Bundestagswahl 2025 ist sie aber wieder für euch da.